#bchh10 liveblogpost
An dieser Stelle möchte ich meine Eindrücke des Barcamp Hamburg 2010 zusammenfassen und auch auf meine Sessions vertieft eingehen. Ich habe mich teils aus den besuchten Sessions direkt bloggend hingsetzt, teils nachträglich weitergebloggt. Ich hoffe es ist für jeden etwas dabei, freue mich auf eure Kommentare.
An Tag eins des Barcamps rief ich meine erste Session unter diesem Titel aus. Machte mich dann aber auf den Weg und besuchte selbst erst einmal ein paar.
tumblr Blog als Portfolio
Sehr schön war meine erste Session, gehalten von @Kixka die auch unter @profilagentin twittert. Ihr Thema: Tumblr-Blogs als Portfolio. Hier ein paar Eindrücke aus dem Twitterstream dazu:
Dank dir Kixka, jetzt weiß ich woher mein WordPress- Theme von beginners-mind.de im Ursprung seine Ideen nimmt, ich finde die Idee gerade für Freelancer aber auch für Berufstarter sehr interessant ein Portfolio auf tumblr anzulegen. Denn von seinem Xing oder LinkedIn Profil direkt auf einen tumblr Blog zu verlinken ist quasi wie eine interaktive Visitenkartenrückseite .
Habe den Link beim Livebloggen leider vertauscht, hier der richtige: janelee-journalist.tumblr.com
Hier ist die Präsentation von Kixka, die ich übrigens sehr gelungen finde. Keynote, herrlich!
hamburg invites
Der werte Lars (@themroc) stellte das Konzept hamburg invites vor, eine Konferenz die im September 2011 nach Hambug kommen soll. Es sollen neue Ideen in die Hansestadt gebracht werden, highly internationally nämlich – 75% der Vortragenden sollen aus dem Ausland kommen. Also nicht aus Hamburg, denn in erster Linie geht es um das invite Prinzip. Hier der Blogpost von Lars auf hamburg.betahaus.de und die beta- Version der Site auf hamburginvites.com in english.
Hier ein paar der Schlagworte:
- Die Veranstaltungen sollen neue Ideen nach Hamburg bringen, deshalb darf der Referent oder Workshopleiter nicht aus Hamburg oder dem näheren Umland kommen (deshalb: invite).
- Um ein hohes Maß an Internationalität zu erreichen sollen mindestens 75% der Vortragenden aus dem Ausland kommen. Evtl. sogar 100%
- Die Veranstaltungen sollen keine Verkaufsveranstaltungen sein, sondern Wissen teilen. Je vermeintlich abseitiger die Idee des Vortragenden, desto besser.
- Der inhaltliche Rahmen Ideen im Bereich Internet, Kreativität und Innovation sollte weitestgehend eingehalten werden.
Beschwerdemanagement 2.0
Der @schmutte packte eine echte Energiesession aus, indem er fragte wie der Support mit Social Media neue Wege in Richtung Kundenzufriedenheit gehen kann. Die anschließende Diskussion war ein Kracher mit schönen Beispielen und Fragen, hier meine Mitschrift:
Besonders schön war die Reaktion auf meinen Tweet zu Folie 16 von Manus Präsentation:
Hier meldete sich niemand geringeres als @isabelle_hh aus dem Social Media Team von Tchibo :
Hach, das sind die Momente die Barcamps so nett machen! Hier der Link zu Manus Präsentation.
Arbeit in Festanstellung kann Spass machen – ein Traum?
Dann war ich dran, vielen Dank an Manu (@schmutte) fürs Leihen des geliehenen VGA- Beamer Adapters und an Christian von HCR-Media für die Fotos. Bei der Vorstellung meiner Session um 10:30h ernetete ich schon einige Lacher als ich den Titel vorstellte, klar unter so vielen Barcampern hat sich natürlich eine gewisse Menge an Freigeistern versammelt und diese wollte ich auch in meine Session holen.
Ich zeigte zuerst das Vid von Taalke (@talinee) zur Einstimmung und ging nach ein paar Worten der Vorstellung in eine Diskussion über. Was haltet ihr von Personalmarketing 2.0? Kann man in der Festanstellung glücklich sein? Was sollte sich ändern? Gibt es eine Lösung aus den Reihen der Barcamp- Community?
Das erste Feedback war durchaus unterschiedlich:
“Was wollen denn Unternehmen auf Twitter und Facebook mit Jobsuche? Sowas spricht mich nicht an!”
“Dieser Eingriff der Unternehmen in die digitale Privatssphäre kann nicht gut gehen.”
“Ich ziehe mich immer mehr aus Corporate Social Media zurück!”
Ich liebe Barcamps für diese ehrliche Atmosphäre, man ist soweit unter sich das man auch mal nen Spruch raushaut aber trotzdem wird mitgemacht. Im Weiteren kamen dann aber auch sehr konstruktive Punkte in der Diskussion zusammen (ich bitte um Komplettierung mit Kommentaren wenn ihr euch wiedererkennt). Denn es meldeten sich nicht nur Blogger und Freelancer zu Wort, sondern z.B. Mitarbeiter aus der Konzern- IT von Otto und andere Festangestellten die ihre positiven Erfahrungen heraustellten. Ein Punkt der diskutiert wurde war der, dass es wichtig sei die starren Strukturen zu durchbrechen und zwar nicht nur im oft “romantisierten” bottom-up Prozeß, sondern eben durch ein klares Veränderungssignal des Management selbst. Der neue CIO von Otto Thomas Tribius, so der Kollege aus der Otto-IT, hätte hier schon einiges richtig gemacht. Von Umstrukturierungen in der Hierarchie wie auch in der Öffnung der IT für die Mitarbeiter wurde einiges bewegt. Wenn solche Zeichen nicht kommen, so ein anderer Diskussionsteilnehmer, dann können sich die Personaler noch so sehr anstrengen mit Social Media Recruiting.
Aber es kam auch das zum Vorschein was die Flexibiliserung inspiriert von den Werten des Web, nämlich Transparenz, Offenheit und Vernetzung verspricht. Mit diesem Tweet drückte es Madeleine dann für sich aus:
Die Schilderungen aus ihrem Arbeitsalltag ließen einige Sessionteilnehmer verwundert dreinschauen: kein Büro, keine festen Arbeitszeiten, maximal eine Handvoll Betriebstreffen im Jahr wo alle zusammen kommen und das Nutzen von Yammer als Hauptkommunikationstool. Das klang für viele dann doch recht unglaublich.
Natürlich war meine Eingangsfrage nur ein Teaser, denn ich hatte keinen Vortrag vorbereitet um zu beschallen. Die Festanstellung abgeschafft zu sehen ist genauso wenig mein Ziel wie Festangestellte selbst zu diffamieren. Es geht mir aber mit diesem Blog und meiner Arbeit schon darum einige unbequeme Fragen zu stellen. Denn der Mangel an Fachkräften der in Deutschland vorherrscht ist zwar schon spürbar, wird aber laut der OECD Studie der letzten Tage in den nächsten zehn Jahren in noch ganz anderer Form zuschlagen. Hier werden Unternehmen gezwungen sein immer stärker in Richtung der eigenen Arbeitsplatzgestaltung zu schauen, meiner Meinung nach geht es zum einen darum den Bewerberkanal aktiv zusteuern, viel wichtiger aber wird es sein der Fluktuation entgegenzuwirken mit nachhaltigen Personalentwicklungsmaßnahmen. Das Prinzip “vorne mehr rein als hinten rausfällt” kann nicht aufgehen wenn es Vorne zunehmend enger wird.
Die heutige Diskussion hat mich also wieder darin bestärkt das es klare Anknüpfungspunkte gibt, es wird bereits einiges getan aber mein Bauchgefühl sagt mir das bisher nur die Oberfläche erreicht ist. Aktive Steuerung von Bewerberkanälen ist heute weitaus mehr als einfach eine Facebookseite zu haben. Es geht um die schrittweise Öffnung des gesamten Unternehmens nach außen. Maßnahmen die vom Bewerber und Berufseinsteiger, hin zu Führungskräften und Alumnis reichen sind es die für das Unternehmen gefunden und beherscht werden müssen. Und das hat eine Menge mit den Punkten zu tun die wir heute auf der Session besprochen haben. Und um mit dem Eingangsatz meiner Barcamp Session zu enden: “Arbeit in Festanstellung kann Spaß machen?” - das muss es künftig auch!
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Tag 2
Puhhh…ich bin schon etwas geschafft. Gestern noch ein wenig am Blogost gebastelt bis spät und gleich weiter zum nächsten Tag des Barcamps. Aber ich habe ja hier eine Pflicht für euch zu erfüllen, gell?
So macht man Facebook Pages
Eine wirklich informative Session besuchte ich zu 11:00h gleich zu Anfang. Nicole (@nicolesimon) wartete mit aufschlußreichen Tipps auf, die ich in folgenden Tweets festgehalten habe:
Die Präsentation findet ihr hier auf ihrem Blog. Ich habe auch ein wenig mitgefilmt, ja das Querformat macht definitiv mehr Sinn mit dem iPhone, aber es sind trotzdem ein paar gute Tipps dabei zum Thema Logo und Icon einer Fanpage:
On Barcamps and beyond
Die Session von Moritz (@iMo) und Nina (@neinahh) beschäftige sich mit der Frage wie es um die Barcamp Szene in Deutschland steht und wie es mit Barcamps weitergeht. Mit dabei waren auch Frank (@franz) und Vivian (@zeniscalm) die aktiv das diesjährige Barcamp mitorgansiert haben und sogar schon Barcamps in China organisierten. Die Diskussion würde tatsächlich relativ politisch, nachdem verschiedenste Beispiele von Barcamp ähnlichen Verstanstaltungen genannt wurden. Kritik wurde an den Veranstaltern geübt die sich quasi als Trittbrettfahrer dem Barcamp Format, samt Flammenlogo bedienten aber den Barcamp- Geist nicht lebten, Werbung machten, viel zu viel Eintritt verlangten.
Was deutlich zu spüren war, die Barcamp Community ist lebendig und hat eine starke Identifikation mit bestimmten Werten. Das offene Format, dass jeder der will auf die Bühne und die Session Räume gehen kann und das es darum geht zu teilen und etwas zu geben, dass sind die Hauptwerte nach denen die Sessions gemacht werden. So sind die besten Sessions auch die wo man sinnvolles Wissen teilt, wer meint Abverkauf machen zu müssen den erwartet sehr klares Feedback aus den Reihen der Barcamper. Ich finde das gut, dieser Nerdspirit der eine gewisse Verschrobenheit und Unerschrockenheit vorrausetzt, sorgt doch gerade für so wunderbare Sessions wie der von @moeffju zum Thema Koffeinentzug. Was auf Barcamps passiert, würde ich als eine Mischung aus Nerdnetzwerken, Beschlauung und Reputationsmanagement beschreiben. Denn natürlich gewinnt man durch gute Sessions Follower, neue Kontakte und erhält wichtige Anregungen für eigene Projekte.
Etwas schade fand ich die Kritik an Ninas Energy Camp, ich selbst war auch da und die Sensibilität für die oben benannten Werte mit der Nina die Veranstaltung vorbereitet hat war vorbildlich. Es waren hochrangige Sprecher da die zum Thema Klimaschutz und CO2- Augleich wichtige Anregungen mitgaben. Ich kann aber auch verstehen, dass die BarCamp Veranstalter den Namen und die unentgeltliche Arbeit die sie in die Barcamp- Szene investieren “sauber” halten wollen. Ich bin mir sicher das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, denn es wird noch so einige Barcamps mehr geben bei der lebendigen Kultur die ich nicht nur in dieser Session wahrgenommen habe.
Social Media Guidelines in Unternehmen
Die Session von Nicole (@winggiver) und Sanja (@kassanja), die unter der Flagge der Digital Media Women Hamburg gehalten wurde, war dann auch eine energiegeladene Diskussionsrunde. Mit einer ihrer Folien berichteten sie von dem Trend der Abmahnungen in den USA, der Bloger und Social Media User droht. Ein prominenter Fall ist der von Heather die 2001 gefeuert wurde weil sie auf ihrem Blog dooce.com über ihre Arbeitskollegen schrieb.
Das gesunder Menschenverstand allein aber nicht ausreicht sich vor Abmahnungen zu schützen, liegt in dem mangelnden Verständnis mit dem Umgang von Social Media. Was da natürlich hilft sind entsprechende Richtlinien. Eine wichtige Diskussion mit wichtigen Impulsen die auch von einer weiteren Digital Media Women Hamburg bereichert wurde, Nina warf einige gute Punkte ein – wer mehr lesen will zum Thema Social Media Guidelines, sollte dies hier auf Ninas Blog tun.
Meme Galore – von #einbuchstabedanebentiere‘n auf der Suche nach dem ultimativen Meme 2011
Zum Abschluß meiner wirklich anstrengenden Barcamp- Erfahrung (Twittern, Live-Bloggen, von Session zu Session eilen) mußte ich mir dann noch den Extrastress geben und morgens eine Session ankündigen die erst über den Tag fertig wurde. Dank @schmutte haben wir es dann aber noch rechtzeitig geschafft. Höhepunkt war das Telefonat mit @maatc der mit diesem Tweet ein waschechtes Meme auslöste die sich unter dem Hashtag #einbuchstabedanebentiere ergoß und sogar schon des Sprung ins Englische geschafft hat:
Wir hatten einen irren Spaß die Präse anzufertigen und an dieser Stelle vielen Dank an alle die via Twitter und vor Ort auf dem BarCamp für Inspiration sorgten. Sehr schön war dann auch, dass @maatc dann noch einen Grußtweet rausschickte und ein wenig aus dem Nähkästchen plauderte. Seitdem er gestern diese Welle losgetreten hat, wuchs seine Follower zahl um unfassbare 900 Stück! Was ein Meme alles so anrichten kann, herrlich:
Vielen Dank auch an @rabbit_runz fürs Filmen, freut mich das ihr Spaß hattet und die LOL Cat App will ich auch!
Und hier nochmal unsere Präse für euch:

Hat wirklich Spaß gemacht das ganze
Und @kommanderkat hat uns dabei auch noch gefilmt, zu finden in ihrem Blogpost: http://kommander.wordpress.com/2010/11/15/bchh10-hah/
Absolut! Danke für den Link, den Film habe ich gleich mit aufgenommen!
Wow das klingt ja sehr spannend und nach einer ganz anderen Art der Bewerbung! Müßte man glatt mal nen Videointerview draus machen!